Nur das Beste für die Kleinen?

Das Eltern manchmal etwas über fürsorglich agieren hat sich im Laufe der Menschlichen Evolution wohl nie geändert. Lediglich die Techniken sind heute andere.

Klar man hat Angst, dass dem Kind auf dem Schulweg etwas zustoßen könne, doch ist es heute wirklich gefährlicher als früher? Da sind wir ja auch selber zur Schule gegangen und hatten keine Probleme damit. Mir wäre es auch sicher nicht recht gewesen, wenn mich meine Eltern mit dem Auto bis vor das Schultor gekarrt hätten. Wie hätte das den vor den anderen Mitschülern ausgesehen? Doch heutzutage scheint die als „Elterntaxi“ bekannte Vorgehensweise zum alltäglichen Morgen Wahnsinn an den Schulen zu gehören.

Neben den Blechlawinen vor der Schule mal abgesehen, kann dadurch auch die eine oder andere Gefahrensituation für andere Kinder entstehen und vor den Schulen und Kindergärten ist Halteverbot, was aber wohl immer wieder ignoriert wird.

Als „Katastrophe für die Eigenverantwortung der Kinder“ beschreibt der Neusser Erziehungswissenschaftler Albert Wunsch die Folgen der Elterntaxis. Die Verkehrssicherheit sei dabei noch das kleinere Problem. Viel schwerwiegender sei, dass die Eltern ihren Kindern den Schulweg einfach nicht zutrauten: „Damit vermasseln sie Erfahrungen, die die Kinder unbedingt machen sollten.“

Zitat aus einem Spiegel Online Bericht vom 28.08.2017

Das es natürlich ein paar Gefahren gibt, die man als Elternteil nicht abwenden kann und auch ein Kind nicht unbedingt machen sollte beweist ein besonders trauriger und rücksichtsloser Fall einer Unfallflucht von vor ein paar Tagen in Uerdingen.

Krefeld (ots) – Am Mittwoch (17. Januar 2018) kam es in Uerdingen zum Verkehrsunfall, bei dem ein Kind verletzt wurde. Der Fahrer oder die Fahrerin des Wagens flüchtete.

Gegen 17:45 Uhr ging ein 6-Jähriger auf der Bahnhofstraße in Richtung Niederstraße. Beim Überqueren der Kreuzung kreuzte ein Auto seinen Weg, das von der Bahnhofstraße nach links in die Bahnhofstraße abbog, um in Richtung Mündelheimer Straße zu fahren. Das Kind wurde vom Auto erfasst und kam zu Fall. Dabei erlitt das Kind einen Beinbruch. Der Autofahrer oder die Autofahrerin setzte die Fahrt fort, ohne sich um das Kind zu kümmern. Zeugen beobachteten, dass der Wagen seine Geschwindigkeit erhöhte.

Bei dem Auto soll es sich um einen silbernen VW Polo mit Krefelder Kennzeichen handeln. Eine Fahndung verlief bislang erfolglos.

Für Hinweise wenden Sie sich bitte an die Polizei Krefeld unter der Rufnummer 02151 / 634-0 oder per E-Mail an hinweise.krefeld@polizei.nrw.de

Quelle: Polizeibericht Krefeld

Das andere Verkehrsteilnehmer sich nicht immer vorbildlich verhalten, erlebe ich selber jeden Tag immer wieder und es ärgert mich. Scheinbar hat sich wohl der Gedanke breit gemacht, andere machen es ja auch nicht, warum sollte ich?

Aber zumindest in der Sache Elterntaxi Chaos plant die Stadt jetzt etwas zu unternehmen.

Die Eltern wollen ihren Kindern etwas Gutes tun. Das Elterntaxi erzielt aber genau die entgegengesetzte Wirkung. Die Kinder lernen auf ihrem Schulweg, wie sie sich im Straßenverkehr verhalten müssen. Das geht in einem Elterntaxi nicht. Hinzu kommt natürlich auch die Bewegung, die verloren geht.

Quelle: Webseite Stadt Krefeld

Äußerte Rainer Behrens von der Verkehrswacht gegenüber der Stadt Krefeld kürzlich. (Nachzulesen auf der Webseite der Stadt Krefeld)

Eine ist sogar schon eröffnet, auf der Webseite der Stadt Krefeld stehen zwar Drei aber mir ist jetzt nur die von der Edith-Stein-Grundschule in Uerdingen durch die Kollegen der Lokalen Presse bekannt.

Und hier noch der Spot vom Krefelder Fairkehr, der die Problematik sogar recht treffend beschreibt.

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Artikelbild: CC0 Lizenz – von Jarmoluk