Vor ein paar Tagen versetzte ein durch einen Technischen Defekt in der Förderanlage ausgelöster Großbrand bei der Firma Compo im Krefelder Hafen die Bürger in Angst und Schrecken.
Doch das Feuer konnte nun von den Einsatzkräften vor Ort gelöscht und die Warnungen und Straßensperrungen zum Großteil wieder aufgehoben werden.
Jetzt stellte sich aber heraus, dass wenn das Großfeuer auf eine ganz bestimmte Lagerhalle auf dem Gelände übergegriffen hätte, das darin gelagerter Compo-Produkt „Blaukorn“ in Flammen aufgegangen wäre und die (sorry für den Ausdruck) Scheiße richtig hochgekocht wäre. Denn wenn dieses Produkt auf über 130 Grad erhitzt wird, setzt es unter anderem eine Substanz frei, das nicht nur Menschleben, sondern auch Tierleben hochgradig gefährdet, da es wohl nach dem Einatmen in hoher Konzentration das im Körper befindliche Hämoglobin in Methämoglobin umwandelt. Hämoglobin ist eines der wichtigsten Stoffe im Blut, da es für den Sauerstoff Transport zu den Organen in unserem Körper zuständig ist. Methämoglobin transportiert keinen Sauerstoff zu den Organen und was daraus resultiert kann man sich auch ohne Diplom in Humanmedizin denken.
Aber auch wenn wir da jetzt etwas glimpflicher davon gekommen sind, wird nach wie vor empfohlen, auf den Verzehr von selbst angebautem Obst und Gemüse zu verzichten, bis die Untersuchungen der Bodenproben aus den Gebieten abgeschlossen sind, über welche die Rauchwolke des Großbrand hinweg gezogen ist. Das wird allerdings noch vorraussichtlich bis zum 05.10.2012 dauern.
Der BUND hat zwischenzeitlich bei der Staatsanwaltschaft Anzeige erstattet, weil man dort diverse Verletzungen von Vorschriften durch das Unternehmen Compo vermutet. So soll die Lagerhalle 100 Jahre alt gewesen sein und nur ein Holzdach besessen haben. Des weiteren will man prüfen lassen, ob eventuell Vorschriften zur Mengenbegrenzung gefährlicher Lagergüter nicht eingehalten wurden, oder die Brandschutzmaßnahmen in der alten Halle ausreichten.
Es gibt auch inzwischen viel Kritik in den Kommentaren diverser Websites einiger Tageszeitungen zu lesen, wie zum Beispiel die Bemängelung, dass die Bevölkerung durch das Auslösen der Katastrophenschutz Sirenen, oder Durchsagen von Polizei und Feuerwehr zu spät auf das nahende Unheil aufmerksam gemacht wurde.
Laut Rheinischer Post fordert die FDP nun ein neues Warnsystem für Krefeld;
Die FDP hat gestern eine Prüfung gefordert, ob in Krefeld ein neues Warnsystem mit SMS oder schrillen Rauchmeldern anstelle der Sirenen für Katastrophenfälle eingerichtet werden kann. „Klagen aus der Bevölkerung auch in Krefeld haben gezeigt, dass Handlungsbedarf besteht“, erläutert Fraktionsvorsitzender Joachim C. Heitmann den Antrag seiner Fraktion für den Ordnungsausschuss. Die Landesregierung testet derzeit beide Varianten eines Modulares Warnsystem (Mowas).