Sankt Martin 2023

Strophe 1

Sankt Martin, Sankt Martin, Sankt Martin ritt durch Schnee und Wind
sein Ross, das trug ihn fort geschwind
Sankt Martin ritt mit leichtem Mut
Sein Mantel deckt ihn warm und gut

Strophe 2

Im Schnee saß, im Schnee saß, im Schnee, da saß ein armer Mann
hatt‘ Kleider nicht, hatt‘ Lumpen an
Oh, helft mir doch in meiner Not
Sonst ist der bitt’re Frost mein Tod

Strophe 3

Sankt Martin, Sankt Martin, Sankt Martin zog die Zügel an
Sein Ross stand still beim armen Mann
Sankt Martin mit dem Schwerte teilt
den warmen Mantel unverweilt

Strophe 4

Sankt Martin, Sankt Martin, Sankt Martin gab den halben still
der Bettler rasch ihm danken will. Sankt Martin aber ritt in Eil hinweg mit seinem Mantelteil.

Strophe 5

Sankt Martin, Sankt Martin, Sankt Martin legt sich müd‘ zur Ruh
da tritt im Traum der Herr dazu
Er trägt des Mantels Stück als Kleid
sein Antlitz strahlet Lieblichkeit

Strophe 6

Sankt Martin, Sankt Martin, Sankt Martin sieht ihn staunend an,
der Herr zeigt ihm die Wege an
Er führt in seine Kirch‘ ihn ein,
und Martin will sein Jünger sein

Strophe 7

Sankt Martin, Sankt Martin, Sankt Martin wurde Priester gar
und diente fromm an dem Altar
Das ziert ihn wohl bis an das Grab,
zuletzt trug er den Bischofsstab

Strophe 8

Sankt Martin, Sankt Martin, Sankt Martin, o du Gottesmann,
nun höre unser Flehen an
O bitt‘ für uns in dieser Zeit
und führe uns zur Seligkeit

Melodie

Wer war der Mann, dem wir heute als Heiligen Martin gedenken?

St. Martin ist einer der bekanntesten Heiligen der katholischen Kirche. Sein voller Name lautete Martin von Tours. Nach der Überlieferung wurde er um 316 nach Christus in der römischen Stadt Savaria geboren und starb 397 in Candes bei Tours in Frankreich.

Sein Geburtsort befand sich im Gebiet des heutigen Ungarn, welches damals zum Römischen Imperium gehörte.

Obwohl noch ungetauft, allerdings Christlich gläubig, trat er als junger Mann auf Wunsch seines Vaters in den Militärdienst der römischen Legionen.

Später bat er um Entlassung aus dem Militärdienst, mit der Begründung er wäre kein Soldat des römischen Kaisers, sondern ein Soldat Christi. Allerdings sollte er noch 25 Jahre auf seine Entlassung aus dem selbigen warten müssen. Er wurde allerdings zwischenzeitlich von Bischof Hilarius von Poitiers getauft und ward somit Christ.

Später zog es ihn nach Gallien (Frankreich) und errichtete 361 in der heutigen französischen Gemeinde Ligugé das erste Kloster des Abendlandes. Das Erste von ihm errichte Kloster war die Abtei de Ligugé und 14 Jahre später errichtete er in der Nähe von Tours das Kloster Marmoutier. Ersteres ist heute noch in Betrieb und das zweite beherbergt heute ein Internat.

Heute ist St. Martin in Form von Kirchennamen in ganz Deutschland und Europa noch immer gebräuchlich. Viele Kirchen sind Martinskirchen, in denen der Namen „Sankt Martin“ zu finden ist. Auch für Gemeinden findet der Namen Verwendung.

370/371 wurde er zum Bischof von Tours geweiht und an St. Martin gedenken wir dem frommen Bischof von Tours.

Die Legende mit dem Mantel soll sich bereits vor seiner Weihe zum Bischof und vor seiner Taufe zum Christ zugetragen haben, als Martin noch in der Armee für den römischen Kaiser diente und bei Amiens im heutigen Frankreich auf seinem Pferd ritt.

Er begegnete einem Bettler, der keine Kleidung trug und hatte Mitleid mit dem armen Mann. Außer seinen Waffen und seinem roten Mantel hatte er jedoch nichts, was er dem Bettler hätte geben können. Daraufhin teilte er seinen roten Mantel mit dem Schwert, gab dem Bettler eine Hälfte und behielt die andere Hälfte. In der Nacht des selben Tages soll ihm Jesus Christus im Traum erschienen sein, den geteilten Mantel tragend, was Martin darin bestärkte sich taufen zu lassen und für das Christentum einzutreten.

Gänsebraten.

Es ranken sich viele Sagen um die Entstehung des Gänsebraten zu Sankt Martin, doch der 11. November ist nicht nur der Tag der Bestattung von Martin von Tours.

Der 11. November markierte das Ende des Weidejahres für die Bauern, an dem sie ein reichliches Mahl zu sich nahmen, oft mit Gänsebraten und reichlich Eierspeisen, da die Fastenzeit nahte und auf Fleisch und Eier verzichtet werden sollte.

Wirklich nur die Bestattung von Martinus?

Es ist so, dass Katholiken mit dem 11. November die Bestattung des heiligen Martin feiern, während die Protestanten am 11. November die Taufe Martin Luthers feiern. Will aber nicht heißen, das Protestanten die selbstlosen Taten von Martinus nicht zu schätzen wissen, da sie doch ein Muss für jeden tugendhaften Christ sind.

Fackelzug/Laternenzug/Lichterfest?

Umzüge mit Lichtern sind im Christentum nicht ungewöhnlich, da schon im frühen Christentum derartige Bräuche stattfanden um Heilige zu ehren.

Im November zündeten Menschen zum Abschluss der Ernte außerdem häufig die abgeernteten Felder an und Kinder trugen Fackeln aus Stroh und ausgehöhlten Rüben durch die Straßen, woraus auch vermutet diverse Halloween Bräuche entstanden.

Leider muss man sagen, dass es so einige Versuche gab aus sogenannter „Political Correctness“ Sankt Martin in „Lichterfest“ umzubenennen, da man anderen Glaubensrichtungen nicht respektlos gegenüberstehen wollte. Persönlich kann ich diese Debatte nicht nachvollziehen, da ich um es mal klar zu sagen Moslems auch nicht in Ihren Ramadan, oder dem Zuckerfest reinreden würde.