Immer mehr Tatsachen kommen an das Tageslicht, so das man zwangsläufig den Eindruck gewinnt, dass von höchster Stelle billigend mögliche Todesopfer auf der Loveparade in Kauf genommen wurden.
So soll laut Presseberichten schon lange vorher von verschiedenen Stellen auf mögliche Gefahren aufmerksam gemacht worden sein, was aber ignoriert wurde.
„Ich habe vor einem Jahr Duisburg als ungeeignet für die Loveparade abgelehnt und bin dafür als Spaßverderber und Sicherheitsfanatiker beschimpft worden“, äußerte der Bundesvorsitzende der Deutschen Polizeigewerkschaft Rainer Wendt, gegenüber der Pesse.
Scheinbar wurde auch Druck auf verantwortliche Mitarbeiter ausgeübt, welche für die Genehmighungsverfahren zuständig waren.
Laut Bericht der DPA soll die frühere Leiterin des Duisburger Bauordnungsamts sich im März geweigert haben, die Genehmigung für das Riesenfest zu unterschreiben. Danach sei sie versetzt worden.
Unter Berufung auf ein internes Dokument der Duisburger Stadtverwaltung berichtete Spiegel online, dass ein Sachbearbeiter des Bauamts die Organisatoren davon befreit habe, die vorgeschriebenen Breiten der Fluchtwege einzuhalten.
Auch wurden die Feuerwehr Rettungspläne nicht angefordert.
Nach Berichten der Kölnischen Rundschau soll die entgültige Genehmigung zum Start des Events erst am Unglückstag um 9 Uhr erteilt worden sein.
Inzwischen wurden die Ermittlungen an eine Sonderkommission in Köln abgegeben, da man befürchtet den Duisburger Beamten könne Befangenheit vorgeworfen werden.
Bei der Staatsanwaltschaft liegen bereits zwei Strafanzeigen vor und man ermittelt wegen Fahrlässiger Tötung und Körperverletzung.