Das Lichterketten nicht nur zur Weihnachtszeit gefährlich werden können, zeigen die kürzlich duchgeführten Tests des TÜV-Rheinland.
„Von den 52 geprüften Lichterketten erfüllen 38 Lichterketten nicht einmal die Mindestanforderungen der europäischen Norm“, erklärt Thomas Haupt, Experte für Produktsicherheit bei TÜV Rheinland. „Bei jeder fünften Lichterkette besteht sogar akute Stromschlag- oder Verbrennungsgefahr.“
Das wären somit fast 70% der getesteten Produkte. Im November wurden die Produkte zu Testzwecken in Baumärkten, 1-Euro Läden und Diskountern erworben und auf Sicherheit hin überprüft. Messlatte waren dabei nur die rechtlichen Mindestvorgaben nach der Prüfnorm EN 60598-2-20 für den Verkauf innerhalb der Europäischen Union. Doch 38 der 52 getesteten Produkte entsprachen dieser Norm nicht und hätten nie hier in den Handel kommen dürfen. Unter anderem gab es auch gravierende Mängel auf den Verpackungen, da teilweise wichtige Warnhinweise nicht angegeben waren und bei einem Produkt war sogar angegeben, dass es für den Außenbereich geeignet wäre, obwohl die dafür notwendige Isolierung bei den Leuchtmitteln gänzlich fehlte.
Auch gab es gravierende Konstruktionsmängel.
„Bei sieben Lichterketten besteht akute Stromschlaggefahr.“, sagt Thomas Haupt. „Hier lassen sich beispielsweise Kabel einfach aus der Fassung lösen, so dass jeder Nutzer mit 230 Volt Spannung in Kontakt kommen kann. Das ist lebensgefährlich.“
Weitere fünf Lichterketten erreichten bei der Erwärmungsprüfung Temperaturen von über 100° Celsius. Trauriger Spitzenreiter war hier eine Lichterkette mit Temperaturen von knapp 250° Celsius, was sogar über der Temperatur liegt mit der eine Haushaltsübliche Friteuse in der Küche betrieben wird.
Komplett durchgefallen war eine Weihnachstmann Fensterdeko für 4,99 Euro.
„Bei diesem Artikel ist wirklich nichts in Ordnung. Kabel lassen sich ohne jede Anstrengung lösen, der Stecker war nicht in Ordnung und die Lämpchen lassen sich nicht richtig wechseln. Alles in allem ist diese Weihnachtsdekoration eine einzige Gefahr für die Menschen“, fasst Haupt das Ergebnis zusammen.
Das zeigt natürlich, dass die Geiz ist Geil Methodik nicht auf alle Lebensbereiche zutrifft. Der Trend geht allerdings inzwischen auch zu den LED Lichterketten. Mittels eines Transformators wird hier die gefährliche Stromspannung von 230 Volt auf etwa 12 bis 24 Volt reduziert. Die Gefahr eines gefährlichen Stromschlags besteht somit nicht. Des Weiteren können sich Lichterketten mit Leuchtdioden beim Ausfall von Lampen nicht erhitzen. Besonders wenn Kinder im Haushalt sind, sollten Verbraucher deshalb unbedingt auf den Einsatz von LED-Lichterketten zurückgreifen.
Der Energieverbrauch ist bis zu 90 Prozent niedriger als bei normalen Lichterketten“, so Thomas Haupt. „Dies schont nicht nur die Umwelt sondern auch den Geldbeutel“.
Quelle und Bild für diesen Artikel: Presseabteilung TÜV Rheinland